Der griechische Wortteil „phyto-“ bedeutet Pflanze oder Gewächs; „therapeia“ ist die Pflege. Phytotherapie bedeutet also soviel wie Heilen mit Pflanzen und ist wohl eine der ältesten Therapieformen überhaupt. Für einige Pflanzen ist das Wissen um ihre Wirkung bereits seit mehr als 6.000 Jahren bekannt. Und Heilpflanzen waren auch die Basis für viele der heute auf chemischem Wege synthetisierten Medikamente: Salicylsäure, der Ausgangsstoff des Aspirins stammt ursprünglich aus der Weidenrinde (Salix) oder die Herzglykoside zur Herzstärkung wurden aus dem Fingerhut isoliert.
Nicht zu verwechseln oder gleichzusetzen sind pflanzliche Heilmittel mit homöopathischen Heilmitteln. Phytotherapeutika enthalten die pflanzlichen Inhaltsstoffe in hohen Konzentrationen, wohingegen sie bei Homöopathika teilweise so stark verdünnt sind, dass physikalisch kein Wirkstoff mehr nachzuweisen ist. Nach den Vorstellungen der Homöopathie sollen die verdünnten Pflanzenextrakte eher die Selbstregulationskräfte des Körpers anregen. Dabei kommt dem „Wesen“ der Pflanze eine wichtige Bedeutung zu. Phytomediziner sehen dagegen die Inhaltsstoffe der Pflanze als direkten Auslöser der pharmakologischen Wirkung an. Eine Sichtweise, die sich mit der naturwissenschaftlich ausgerichteten „Schulmedizin“ deckt. Daher können die Einsatzgebiete einer Heilpflanze in der Phytomedizin und Homöopathie durchaus unterschiedlich sein.
Die Wirkung setzt bei vielen nicht sofort ein, sondern erst wenn sich nach mehrtägiger Anwendung genug Wirkstoffe im Körper angesammelt haben. Zwar sind akute Nebenwirkungen selten, aber auch pflanzliche Präparate dürfen nicht in beliebiger Menge und nicht beliebig lange verwendet werden. So können beispielsweise einige pflanzliche Mittel, darunter fallen z.B. auch Tees oder Salben, bei Daueranwendung sogar die Gesundheit gefährden.
In der TCM wird neben Akupunktur auch die chinesische Phytotherapie eingesetzt. Diese leitet sich aus der vorab gestellten chinesischen Diagnose ab.
Die Auswahl, Kombination und Dosierung der einzelnen Kräuter werden individuell an den Patienten angepasst.
Wir achten darauf, dass alle Kräuter nach Möglichkeit aus kontrolliert biologischen Anbau (kbA) stammen, ansonsten aber mindestens eine Arzneibuchqualität aufweisen (Ph.Eur. / DAB)!
Gemäß HeilMWerbG § 3 weise ich darauf hin, dass die Wirksamkeit dieser Methode wissenschaftlich nicht anerkannt ist.
Die Gemmotherapie kann auch als „pflanzliche Stammzelltherapie“ bezeichnet werden. Viele Forscher und Therapeuten nennen sie auch die „neue Phytotherapie“.
Sie basiert auf der vitalisierenden Kraft des jungen und teilungsfähigen Gewebes von Pflanzen, welches in den Knospen, jungen Sprossen und Trieben sowie in wachsenden Wurzelspitzen gefunden wurde. Man macht sich in der Gemmotherapie das „Lebendigste“ der Pflanzen als Heil- und Regenerationskraft für den Menschen nutzbar.
Die wertvollen aktiven Bestandteile werden ausschließlich aus dem Embryonalgewebe der Pflanzen gewonnen. Dieses Pflanzengewebe beinhaltet noch undifferenzierte Zellen in einem Stadium der Entwicklung und Ausdifferenzierung, es befindet sich in der Vermehrung und ist reich an pflanzlichen Wachstumsfaktoren und Nukleinsäuren. In diesen Pflanzenteilen steckt die meiste Kraft, die genetische Information und die ganze Energie der zukünftigen Pflanze.
Die Gemmotherapie ist eine relativ neue biotherapeutische Methode, die in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vom belgischen Arzt Dr. Pol Henry in die Medizin eingeführt wurde. Sie wurde später vom französischen Homöopathen Dr. Max Tetau weiter entwickelt und als Gemmotherapie bezeichnet. Gemma kommt aus dem Lateinischen und heißt sowohl Knospe als auch Edelstein.
Dr. Pol Henry erkannte, dass die Kommunikation aller Zellen bei Pflanzen, Säugetieren und Menschen über Proteine verläuft. Informationen in der Zelle werden über Proteine transportiert. Bei der Entstehung von Krankheiten und deren Symptomen liegt eine Fehlsteuerung der Proteine vor.
Die Extrakte des hoch teilungsaktiven pflanzlichen Embryonalgewebes sind derartig reich an Proteinen, dass durch sie die Proteine des Menschen wieder reguliert werden können. In der Gemmotherapie greifen die teilungsaktiven „pflanzlichen Stammzellen“ aktiv in das Stoffwechselgeschehen ein und führen zu einer Regeneration und Regulierung des Systems. Knospen, junge Sprossen, Rinde, junge Wurzeln, Samen, Pflanzensaft und andere Teile der Pflanze, die teilungsfähige Stoffe enthalten, werden in einem frischen Zustand verwendet. Mit großer Sorgfalt und von Hand werden im Frühjahr die frischen einheimischen Pflanzenknospen und jungen Triebe aus Wildwuchs oder biologischem Anbau gesammelt. Sie werden in der Phase der Entwicklung geerntet, wenn die Konzentration der aktiven Verbindungen am höchsten ist und bevor das Gewebe voll ausdifferenziert ist.
Die Pflanzen werden im frischen Stadium geerntet und verarbeitet, damit sie alle organischen, anorganischen und enzymatischen aktiven Verbindungen in ihrem
unverfälschten Stadium enthalten. In den Knospen, jungen Sprossen und anderen Pflanzenteilen mit teilungsfähigen Stoffen sind zusätzlich zu den pflanzenspezifischen Verbindungen Enzyme, Wachstumsfaktoren, Vitamine, Proteine, Aminosäuren, Auxine, Gibberelline und andere pflanzliche Hormone, die einen Phytokomplex bilden, enthalten. Der Phytokomplex wirkt als Ganzes und gibt jedem Gemmo-Extrakt seine spezifische organotrope Wirkung auf ein spezielles Organ oder Organsystem.
Die Gemmo-Extrakte stimulieren die Wiedereinbalancierung der Zellen und regulieren die Gewebehomöostase, wobei sie nicht nur auf der funktionellen und metabolischen Ebene wirken – wie die klassischen Phytotherapeutika. Sie haben darüber hinaus eine Wirkung auf der Organ- und Zellebene. Die Vitalfunktionen der Zellen werden reguliert, indem in einer sanften, aber dennoch starken Weise auf den menschlichen Stoffwechsel Einfluss genommen wird. Die Effizienz und die therapeutische Sicherheit der Gemmo-Extrakte wurden in vielen Studien untersucht. Es wurde die Zusammensetzung der chemischen Verbindungen der teilungsfähigen Pflanzenteile mit denjenigen verglichen, die von ausgewachsenen Pflanzenteilen derselben Pflanze gewonnen wurden. Es konnten deutliche chemische Unterschiede gefunden werden, was die verschiedene Wirkungsweise des teilungsfähigen und des ausgewachsenen Pflanzengewebes und die Überlegenheit des Embryonalgewebes zeigt. Beispielsweise bewiesen weitere pharmakologische Studien die entzündungshemmende Kraft verschiedener Knospen, die ausleitende Wirkung vieler Gemmotherapeutika und die jeweiligen organotropen Wirkungen. Darüber hinaus gibt es viele klinische Fälle, die die Effizienz und die sichere Anwendung der Gemmotherapeutika in der Einzelanwendung und in der Kombination demonstrieren.
Die Gemmo-Extrakte zeigen keine Toxizität oder Nebenwirkungen, sie wirken sanft auf den Körper, gleichen die Ungleichgewichte in verschiedenen Organen und Systemen im Organismus aus. Die Gemmo-Extrakte stimulieren die Wiedereinbalancierung der Zellen und der Gewebehomöostasie, wobei sie nicht nur auf der funktionellen und metabolischen Ebene agieren, wie klassische Naturextrakte, sondern sich ihre Aktivität auf die Organ- und Zellebene ausweitet. Von der biologischen Perspektive werden die Extrakte im Gewebe aktiv, indem sie die Albumin- und Globulinkonzentration beeinflussen. Ziel der Extrakte ist es, die Vitalfunktion der Zellen zu regulieren, indem in einer subtilen, sanften, aber dennoch starken Weise auf den Stoffwechsel eingewirkt wird.
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